Am 11. Februar jährt sich einer der größten Grubenunglücke in der Geschichte Deutschlands zum 100 mal. 136 Bergleute fanden auf der Zeche Minister Stein in Dortmund 1925 Untertage den Tod. In diesem Zeitraum stellte die anarchosyndikalistische Freie Arbeiter Union Deutschlands auf vielen Zechen die Mehrheit der Betriebsräte und organisierte alleine in Dortmund 20.000 Arbeiter:innen. Der Arbeitermord auf der Zeche Minister Stein und das nur wenige Monate später stattfindende Grubenunglück auf der Zeche Dorstfeld bei dem 47 Arbeiter starben waren einschneidende Erlebnisse unserer Klasse von vor 100 Jahren. Heute scheinen sie in Vergessenheit geraten zu sein und auch in der Linken im Ruhrgebiet spielen sie keine Rolle mehr. Doch wir vergessen nicht! Wir fragen danach – hier bei anarchismus.de mit dem folgenden Gedicht von Oskar Kanehl und am Sonntag (9.2.) bei der 132 Folge vom anarchistischen Pottcast Übertage: über das Unglück auf der Zeche Minister Stein. YouTube Spotify iTunes
Wer fragt danach?
Proletarier erschlagen. Wer fragt danach? Proletarierwitwen. Wer fragt danach? Proletarierkinder verwaist. Wer fragt danach? Die hungern und frieren und verrecken auf der Straße. Proletarier erschlagen. Wer fragt danach?
Proletarier erschlagen. Wer fragt danach? Mörder reiben sich die Hände. Mörder haben Reisepässe. Mörder haben milde Richter. Proletarier erschlagen. Wer fragt danach?
Proletarier erschlagen. Wer fragt danach? Minister graben ihren Arsch in Sessel. Minister mästen Mördergarden. Minister kriechen hinter Staatsgesetze. Proletarier erschlagen. Wer fragt danach?
Proletarier erschlagen. Wer fragt danach? Proletarier die Leben! Wir fragen danach. Beim Blute unserer toten Brüder: Wir Lebenden wollen euch Antwort geben Proletarier erschlagen. Wir fragen danach.
Oskar Kanehl, Schriftsteller & Rätekommunist