Syndikalismus und Faschismus? Wie bitte!?


Helge Doehring
Anarchosyndikalismus Geschichte Syndikalismus Faschismus

Faschismusvorwürfe scheinen der Fußpilz des Syndikalismus zu sein. Und dennoch ist es schwer, Behauptungen loszuwerden, der Syndikalismus hätte elementare Berührungspunkte zum Faschismus.

Wie und von wem diese Unterstellungen bislang widerlegt werden konnten und worin dabei dennoch die Schwierigkeiten bestehen, darum geht es in diesen Beiträgen.

Sie legen nahe:

  1. Der Syndikalismus hatte mit vorgeblichen Ideengebern des Faschismus wie Georges Sorel wenig bis nichts zu tun.

  2. Der Syndikalismus entledigte sich erfolgreich diversen Anbiederungsversuchen aus dem faschistischen Lager.

Spätestens seit der Veröffentlichung des Buches „Die Entstehung der faschistischen Ideologie“ im Jahre 1999 durch Prof. Zeev Sternhell ist die gedankliche Assoziation „Syndikalismus = Georges Sorel = Faschismus“ wieder im Trend. Und das trotz der Tatsache, dass der Politikwissenschaftler Sternhell in seinem 400-Seiten Werk ausdrücklich betont, dass Sorel keinerlei praktische Anbindung an die syndikalistische Arbeiterbewegung hatte.(1)

Genährt werden solche Gerüchte von manchen bürgerlichen und marxistischen Kräften, denen selbst reaktionäre Grundmuster anhaften. Doch wird man Fußpilz nicht los, indem man ihn auf andere zu übertragen versucht.

Ich biete dem Syndikalismus folgende Autoren als Lamisil mit den besten Hoffnungen auf Heilung:

Dr. Gerhard Wartenberg (geb. 1904) gilt innerhalb der anarcho-syndikalistischen Arbeiterbewegung Deutschlands als Experte in Fragen faschistischer Bewegungen und deren Herkunft. Von den Nazifaschisten 1938 inhaftiert, wurde er 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet. Er verfasste einen ausführlichen Aufsatz mit dem paradoxen Titel „Georges Sorel, der Theoretiker des Syndikalismus“, erschienen in „Der Syndikalist“, Nummer 25 von 1931. In seinem Beitrag verfährt Wartenberg sehr differenzierend. Auf der einen Seite würdigt er Sorels theoretische Leistungen, betont jedoch zugleich dessen Distanz zur syndikalistischen Arbeiterbewegung und stellt die oft behauptete enge geistige Beziehung der Ideen Sorels zum Faschismus infrage.(2)

Die Verwirrungen um Sorel waren offenbar schon in den 1930er Jahren so weit vorgeschritten, dass sich auch Rudolf Rocker als Haupttheoretiker des internationalen Anarcho-Syndikalismus in seiner zentralen und international verbreiteten Schrift zum „Anarchosyndikalismus“ (1937) dazu äußerte. Rocker war wie kaum ein Zweiter gleichermaßen bewandert in den geschichtlichen und detaillierten Zusammenhängen von internationaler Arbeiterbewegung, freiheitlichem Sozialismus und Philosophie. Es geht ihm dabei nicht nur darum, diese Irrtümer zu benennen, sondern er verrät uns auch, wie diese Irrtümer in die Welt gelangten und indirekt, warum das Phänomen speziell nur bei einigen Intellektuellen auftritt.(3) Rocker galt als jemand, der auch peinliche Mißstände innerhalb der freiheitlich-sozialistischen Arbeiterbewegung aufdeckte und nicht kaschierte. Er floh 1933 vor den Nazis ins Exil.

Als dritten führe ich den auch im bürgerlichen Lager renommierten Historiker Peter Schöttler an, der sicherlich nicht im Verdacht stehen kann, den Syndikalismus aus eigenen politischen Interessen heraus reinwaschen zu wollen. Er, Experte für die Geschichte des Syndikalismus in Frankreich, begründet, warum Georges Sorel kaum eine Rolle spielt.(4)

Da als letztes Argument für die vermeintliche Nähe des Syndikalismus zum Faschismus gerne die historischen Entwicklungen des Sozialismus in Italien angeführt werden, beziehe ich mich im vierten Abschnitt mit „Die Richtungskämpfe in Italien“ auf den italienischen Historiker Franco Bertolucci und seinen Aufsatz „Kein Mann, kein Geld für den Krieg. Italienische Anarchisten und Gewerkschafter und der Erste Weltkrieg“, erschienen in Andreas W. Hohmann (Hg.): Ehern, tapfer, vergessen. Die unbekannte Internationale“, Lich 2014. Dass es innerhalb einer Massenbewegung immer zu obskuren Unterströmungen kommen kann, ist eine Binsenweisheit. In Italien jedenfalls zog der Syndikalismus eine klare Trennlinie zum Faschismus.

Das Schlußwort bekommt ein unbekannter Autor in „Der Syndikalist“, der 1926 der Frage nachgeht, wer solche Verleumdungen über den Syndikalismus schürt.(5)

Nur ein einziges Mal tauchte Sorel von 1918 bis 1933 in der deutschsprachigen syndikalistischen Presse auf mit oberflächlicher Würdigung. Diese wird hier ebenso wiedergegeben.(6)

Gerhard Wartenberg: Georges Sorel, der Theoretiker des Syndikalismus (1931)

„Von Georges Sorel, dem Theoretiker des französischen Syndikalismus sind in den letzten Jahren zwei Werke deutsch erschienen: ‚Über die Gewalt’ (Verlag Wagner, Innsbruck 1928, 885 S., Preis Brosch. 9 M., geb. 12 M.) und die ‚Auflösung des Marxismus’ (Verlag Gustav Fischer, Jena 1930, 72 S., Preis 4 M.)

Der Titel ‚Auflösung des Marxismus’ erinnert etwas an Marxistentöterei, soll aber mehr Weiterentwicklung des erstarrten Dogmas bedeuten, denn Sorel anerkennt durchaus die großen Leistungen von Marx und Engels und fasst den Syndikalismus gerade auf als den reinen Marxismus, der nichts weiter sei als die Lehre des Klassenkampfes. Im Vorwort verteidigt Sorel zunächst Marx gegen die unzulänglichen Angriffe der bürgerlichen Professoren, wendet sich aber dann gegen engstirnige Auslegungen wie die von Lafargue und gegen unfruchtbare Popularisierungen wie die von Kautsky. Dagegen verspricht er sich viel von durchdachter Weiterentwicklung, wie sie Bernstein 1896 versucht hatte, ohne dessen Reformismus zu teilen.

Sorel knüpft an die Bernsteinsche Auffassung an, in dem er zeigt, dass der Marxismus zwei entgegengesetzte Bestandteile aufgenommen hat oder mit ihnen in Beziehung steht: den Utopismus und den Blanquismus. Während aber der Reformist Bernstein diese Unterscheidung trifft, um dem blanquistischen, revolutionären Element den Prozeß zu machen, zeigt Sorel in seiner geistreichen, gut dokumentierten Weise, dass weder der Utopismus noch der Blanquismus mit dem Marxismus notwendig verbunden sind, sondern dass beide zu bürgerlichen Konsequenzen führen: der Utopismus, weil er zu sozialer Quacksalberei, vergeblichen Experimenten und allerhand Reformen führe, die den Kapitalismus nicht beseitigen können (Gewinnbeteiligung, Konsumvereine usw.), der Blanquismus, weil er eine neutralistische Partei mit einem revolutionären Generalstab bedeute, der sich später zum neuen Herrn aufschwinge (Jakobinismus). Nun taucht selbstverständlich die Frage auf, was denn vom Sozialismus übrig bleibe, wenn man die sozialen Phantasien und die politische Revolution streiche? Sorel antwortet und versucht nachzuweisen, daß er sich dabei in Übereinstimmung mit dem Kern des Marxismus (dem ‚Marxismus Marxens’) befinde: der Klassenkampf, der revolutionäre, rein proletarische Klassenkampf, wie ihn der Syndikalismus führt. Es sei nicht unsere Aufgabe, uns nur mit der künftigen Leitung der Produktion zu befassen, die Wirtschaft leite sich sehr gut selbst. Es sei auch nicht unsere Aufgabe, die Revolution zu leiten, das Proletariat werde seine Revolution durch den Generalstreik schon selbst machen. Das ist die Lehre Sorels in der ‚Auflösung des Marxismus’.

In ‚Über die Gewalt’ entwickelt er seine Auffassungen viel eingehender und gibt auch oft Ausblicke in Nebengebiete, die stets durchdacht und geistreich sind. Deswegen ist es schwer, die Gedankengänge Sorels kurz anzudeuten. Er gibt eben keine Formeln, sondern geschichtliche Betrachtungen über sehr weite Gebiete.

Seine Schlussfolgerungen sind für uns nichts neues, es sind die Grundsätze unseres Programms. Also zum Beispiel der Kampf gegen den Reformismus und die Politiker, gegen die heuchlerische Demokratie, für den proletarischen Generalstreik, für eine proletarische Moral, eine Produzentenmoral. Sorel legt Wert darauf, den proletarischen Generalstreik vom politischen Generalstreik abzugrenzen, er zeigt weiter die Moralität der Gewalt und die Dekadenz des Pazifismus, sein Ideal ist ein kräftiges, mutiges Proletariat, das seine Rechte energisch auch mit Gewalt verteidigt, so auch die Bourgeoisie zum Widerstand veranlaßt und den Endkampf beschleunigt. Es steckt darin etwas von der ‚schöpferischen Entwicklung’ Bergsons und auch ein gutes Stück vom Geiste Nietzsches. Nicht mehr ist hier die Rede von einem wässrigen Humanitarismus, wie er im 18. Jahrhundert zeitgemäß war, nicht mehr von den verblichenen Idealen der Französischen Revolution, von denen noch Jaures und der ganze parlamentarische Sozialismus zehrten. Aber es tritt uns auch nicht ein doktrinärer Marxismus á la Kautsky entgegen, sondern der proletarische Klassenkampf in seiner Reinheit. Wenn auch alle diese Dinge für uns nicht viel neues bringen, dann muß man doch auf die Art und Weise der Begründung achten, die stets zwingend und geistreich ist und ein ungeheures Material verwendet. Gerade diese Ableitungen und gelegentlichen Blicke in verwandte Gebiete können für uns noch eine Fundgrube für die Entwicklung unserer Ideen sein. Es mag zutreffen, dass Sorel etwas zu sehr von der Bedeutung der Gewalt eingenommen war und andere Faktoren zu sehr außer acht ließ. Aber man solle sich der Tatsache bewusst bleiben, daß Sorel nicht das blinde Dreinschlagen unter ‚Gewalt’ versteht, sondern fast immer den Streik oder den Generalstreik, d.h. einfach irgendwelche Handlungen, die dem Proletarier seinen Gegensatz zum kapitalistischen Staat fühlbar werden lassen, ohne deshalb gleich Menschenleben zu kosten.

Ein weiterer Begriff Sorels, mit dem man sich auseinandersetzen muß, ist der des Mythus. Das stark aufgetragene, begeisternde Bild des sozialen, expropriierenden Generalstreiks, bei dem keine Einzelheit beschrieben oder diskutiert werden soll, der ‚Mythus des Generalstreiks’ muß nach Sorel für uns das werden, was für die ersten Christen das Reich Gottes, für die Männer der Französischen Revolution ihr Glaube an das Reich der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war. Sicher würde Sorel auch den Glauben der Kommunisten Westeuropas an das Sowjetparadies oder den Glauben der Nazis an das Dritte Reich zu den Mythen rechnen. Sorel will diese Mythen von den Utopien getrennt wissen, die er ablehnt, bei den Mythen kommt es auf die Ganzheit an, sie sind nichts als Bilder, während es bei den Utopien auf die Einzelheiten ankommt, die sich im Verlaufe der Entwicklung immer wieder ändern, wodurch die Utopien immer wieder wertlos werden.

Es wird sich schwer bestreiten lassen, dass Mythen in der Geschichte eine große Rolle gespielt haben, auch wenn sie nicht zu dem erwarteten Ziele führten. Aber es will mir scheinen, als ob die Mythen von uns als bewussten Revolutionären nicht besonders gefördert zu werden brauchten – sie kommen von allein, sie sind vielfach nur die für die Massenseele und von ihr zurechtgekneteten Ideen. Fördern wir die Erkenntnisse, die klaren Ideen, und überlassen wir die Mythen sich selbst. Die Masse wird die Ideen, die sie nicht vollständig aufnehmen kann, schon zu vereinfachten Bildern machen.

Mag das Werk Sorels also auch für uns als Syndikalisten einige Angriffspunkte bieten, so ist der Mensch Sorel in vieler Beziehung vorbildlich. Sein Leben verlief sehr einfach. Er wurde geboren am 2. November 1847 in Cherbourg als Sproß einer bürgerlichen Familie. Nach dem Besuche der Schulen in Paris wurde er Ingenieur. Bis zum Alter von 45 Jahren war er beim staatlichen Wegbau tätig. Er stieg bis zum Chefingenieur auf und bekam den Orden der Ehrenlegion. 1892 legte er sein Amt nieder, ohne die Pension zu verlangen, er wollte ganz unabhängig sein und nur seinen Studien leben. In diesen Jahren bewältigte er eine ungeheure Arbeit, vertiefte sich in die Sozialwissenschaften und die Philosophie und schrieb eine große Reihe von Artikeln für sozialistische und volkswirtschaftliche Zeitungen in Frankreich, Italien, Deutschland. 1899 war er noch kein Sozialist gewesen, sondern empfahl die Bibel als weltliches Werk. 1894 veröffentlichte er in der ‚Ere Nouvelle’ eine Reihe von drei Aufsätzen, ‚Die alte und die neue Metaphysik’, in der er sich als Sozialist vorstellte, der die Einflüsse von Proudhon, Marx und Bergson erfahren hat. 1898 schrieb er ‚Die sozialistische Zukunft der Gewerkschaften’, worin er schon den orthodoxen Marxismus ablehnte und den syndikalistischen Standpunkt vertat. Den revolutionären Syndikalismus arbeitete er seit 1904, seit der großen Enttäuschung aller Ehrlichen über den Ausgang der Affäre Dreyfuß heraus. 1906 und 1907 erschienen die Artikel, die dann zu ‚Über die Gewalt’ vereinigt wurden, noch später folgte die ‚Auflösung des Marxismus’. Einige Werke Sorels erschienen nur italienisch, da in Italien mehr Interesse für derartige Gedankengänge vorhanden war. Der Weltkrieg ließ ihn resignieren, er hatte für die heuchlerischen Schlagwörter der Entente Demokratien, ‚Selbstbestimmung der Völker’ usw. nichts übrig. Die russische Revolution begrüßte er und schrieb sogar eine ‚Verteidigung für Lenin’, ohne seine eigentlichen syndikalistischen Gedanken aufzugeben. Er starb am 28. August 1922 in der Zurückgezogenheit in Boulogne-sur-Seine. Sorels Charakter und Lebensführung werden von allen Zeitgenossen sehr gut beurteilt. Er besaß keinerlei Ehrgeiz und arbeitete, seit er Sozialist war, selbstlos und aufopfernd für das Proletariat. Seine Gegner verunglimpfte er nicht so gehässig wie Marx, er war ein Wunder an Fleiß und führte ein sehr sauberes, zurückgezogenes Familienleben. Er war vielleicht der erste sozialistische Denker, der aus eigener Anschauung einen Begriff von der modernen Technik besaß und daraus Folgerungen zog (bei Marx, Proudhon, Bakunin war das bekanntlich nicht der Fall).

Sorel wird mitunter (so von Margherita Hirschberg-Neumeyer in ‚Die italienischen Gewerkschaften’, Jena 1928, S. 32) als der Schöpfer des Syndikalismus bezeichnet. Das ist unrichtig. Der Syndikalismus ist in Frankreich wie auch in den anderen Ländern aus dem Schoße der Massen entstanden. Allenfalls könnte man Fernand Pelloutier eine besondere Rolle bei der Entstehung des französischen Syndikalismus zuschreiben, aber nicht Sorel, der nur Theoretiker war und gar nicht in der Bewegung stand. Wenn er also auch nicht der Schöpfer des Syndikalismus war, so hatte er doch auf die Arbeiterbewegung in den romanischen Ländern einen sehr großen Einfluß, der noch heute fortdauert. Auch Mussolini kann in seiner sozialistischen Zeit als Schüler Sorels betrachtet werden und hat die Lehre von der Gewalt dann auf den Faschismus mit Erfolg übertragen.

Hier kann gleich auf ein anderes Märchen über Sorel hingewiesen werden: er soll der intellektuelle Vater des Faschismus sein. So sagt (es) der französische Faschist Georges Valois (Le fascisme, Paris 1927) und auch der deutsche Professor von Beckerath (Wesen und Werden des faschistischen Staates, Berlin 1927). Der letztere zeigt allerdings gleich die Grenzen der Übereinstimmung auf. Zwar haben Sorel und andere linksstehende Intellektuelle um 1910 Beziehungen mit nationalistischen Kreisen angeknüpft, um eine Strecke Weges gemeinsam gegen die beiden verhaßte Demokratie zu gehen, aber deshalb ist Sorel noch nicht einen Schritt breit von seiner rein proletarischen Einstellung gewichen, was man von unseren Kommunisten bei ihrem Liebäugeln mit nationalbolschewistischen Ideen nicht behaupten kann. (Radek-Reventlow 1923, das „Programm zur nationalen und sozialen Befreiung’ usw.). Es handelte sich eben nur um eine vorübergehende Taktik.

Auch die Lehre von der Gewalt bedarf einer erheblichen Umänderung, ehe sie ein faschistisches Aussehen bekommt. Sorel spricht immer von proletarischer Gewalt und versteht darunter den Generalstreik. Selbstverständlich ist es jeder gewalttätigen Bewegung möglich, sich auf Sorel zu berufen, denn die Gewalt kann ebenso wenig wie eine andere Idee monopolisiert werden. Dass Gewalt in der Gesellschaft eine realere Macht darstellt als parlamentarisches Geschwätz, ist auch schon allen früheren Revolutionären bekannt gewesen. Wenn also die Squadri Mussolinis ihren Sieg durch Gewalt errangen, dann beweist das nichts gegen Sorel, sondern nur etwas für Mussolini, er hat bei seinem Meister gut gelernt. Für uns folgt daraus nichts weiter, als die Sache noch besser zu lernen, selbstverständlich entsprechend den Gegebenheiten eines jeden Landes.

Eins ist natürlich sicher: der Faschismus stellt ein viel lebendigeres, aggressiveres, moderneres und deshalb gefährlicheres System des Kapitalismus dar. Er hat diese Eigenschaften durch gewisse Anleihen bei sozialistischen Denkern erreicht. Diesem Denken ist daraus kein Vorwurf zu machen. Sonst könnte man auch Marx anklagen, mit seiner Diktatur des Proletariats das Stichwort für die faschistische Diktatur geliefert zu haben. Das ist natürlich kein Argument. Eher schon die Tatsache, dass manche Einrichtungen des Faschismus aus Sowjetrussland entlehnt worden sind (Tscheka gleich Ovra, Gewerkschaftsmonopol, Pressemonopol usw.). Sorel hat also nicht mehr mit dem Faschismus zu tun als ein Streik mit einer Aussperrung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir nicht mit allem einverstanden zu sein brauchen, was Sorel geschrieben hat, wie wir auch keine Bakunin- oder Kropotkin-Scholastiker sind, dass aber in Sorels Werken noch eine Fülle von Anregungen steckt, die von uns bisher noch nicht gehörig beachtet worden sind. Leider ist der hohe Preis der beiden Bücher der Verbreitung in unseren Kreisen nicht günstig, besonders für die 72 Seiten starke Broschüre ‚Die Auflösung des Marxismus’ erscheint der Preis von 4 Mark als viel zu hoch. Vielleicht ist es dem ASY-Verlag möglich, später einmal die Herausgabe der ‚Materiaux d’une theorie du proletariat’ in deutscher Übersetzung ins Auge zu fassen. Besonders der in diesem Sammelband von ‚Materialien einer Theorie des Proletariats’ enthaltene Aufsatz ‚Die sozialistische Zukunft der Gewerkschaften’ (Avenir socialiste des syndicats) dürfte in unserem Lande eines verknöcherten Staatskapitalismus und Reformismus interessieren, wo sich die Führer der großen Gewerkschaften noch nie mit den sozialistischen Aufgaben der Gewerkschaften beschäftigt haben, sondern sich mit einer unbestimmten ‚Wirtschaftsdemokratie’ begnügen.

H.W. Gerhard“

Rudolf Rocker: „Anarchosyndikalismus“ (1937)

„[…] Man findet im Auslande oft die irrige Meinung verbreitet, die besonders durch Werner Sombart [Deutscher Soziologe mit hoher Auflage!] genährt wurde, dass der revolutionäre Syndikalismus in Frankreich seine Entstehung Intellektuellen wie G. Sorel, E. Berth und H. Lagardelle zu danken hätte, die in der 1899 gegründeten Zeitschrift Le Mouvement Socialiste die geistigen Ergebnisse der neuen Bewegung in ihrer Weise theoretisch verarbeiteten. Das ist grundfalsch. Diese Männer haben der Bewegung selbst nie angehört, noch hatten sie irgendwelchen nennenswerten Einfluß auf ihre innere Entwicklung. Übrigens war die CGT durchaus nicht ausschließlich aus revolutionären Gewerkschaften zusammengesetzt; eine Hälfte ihrer Mitglieder waren sicherlich reformistisch gestimmt und hatten sich der CGT nur deshalb angeschlossen, weil auch sie erkannten, dass die Abhängigkeit der Gewerkschaften von den politischen Parteien für die Bewegung ein Unglück war. Aber der revolutionäre Flügel welcher die tatkräftigsten und aktivsten Elemente der Arbeiterschaft auf seiner Seite hatte und dabei über die besten geistigen Kräfte innerhalb der Organisation verfügte, gab der CGT ihr eigentliches Gepräge und bestimmte ausschließlich die Ideenentwicklung des revolutionären Syndikalismus. […]“

Peter Schöttler: Syndikalismus in der europäischen Arbeiterbewegung. Neuere Forschungen in Frankreich, England und Deutschland (1986)

„Wo aber bleibt Sorel? Es mag in der Tat überraschen, dass dieser Name, der bis heute als Chiffre für Syndikalismus gilt, in unserem Bericht bislang einfach nicht vorkam. Diese Abwesenheit entspricht jedoch dem wissenschaftlichen Konsens, daß der zurückgezogen lebende Philosoph, der nur zu einzelnen Syndikalisten wie Pelloutier und Delesalle einen intensiveren Kontakt pflegte und nur phasenweise für syndikalistische Blätter schrieb – so 1906-1908 in Lagardelles ‚Mouvement Socialiste’ seine berühmten ‚Reflexions sur la violence’ (…) – eigentlich nur eine Randfigur darstellte, wenngleich eine faszinierende. Für die sozialhistorische Erneuerung der Syndikalismus-Forschung ist es daher typisch, dass die Sorel jahrelang übergangen bzw. der inzwischen verselbständigten Sorel-Forschung mit philosophiegeschichtlichen oder politologischen Fragestellungen überlassen hat. Dort wurde dann vor allem Sorels Irrationalismus und seine Nähe zum aufkommenden Faschismus diskutiert. […] Auch wenn Sorel sicher nicht d e r Theoretiker d e s Syndikalismus war, sondern ein schillerndes Produkt der französischen Ideologiegeschichte und der Gesellschaft der Belle Époque, hat er doch mehr verdient als das Epitheton eines Proto-Faschisten.“

Helge Döhring: Die Richtungskämpfe in Italien (2018)

„Während Frankreich das Epizentrum des revisionistischen Umsturzes syndikalistischer Prinzipien bildete, gelang es den Genossen in Italien, einen ähnlichen Umschwung pro Patria zu verhindern. Bereits im Juni 1914 gingen die Aufstände einer antimilitaristischen Volksbewegung als ‚Rote Woche‘ in die Geschichte Italiens ein. Diese umfasste vom 7. bis zum 13. Juni das ganze Land. Bei einem Kriegseintritt fürchtete die Monarchie, besorgt über weitere Protestreaktionen, um ihr Überleben. Schließlich waren Anarchisten an Angriffen auf Staatsgebäude, an Umverteilungen und Sabotageaktionen, beispielsweise von Eisenbahnlinien beteiligt. Der Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente verzögerte sich daher bis zum Mai 1915. Aber auch die Entwicklungen innerhalb der syndikalistischen Arbeiterbewegung spielten dabei eine Rolle:

Die Unione Sindacale Italiana (USI) trug zwei Richtungen in sich: Eine revolutionär-syndikalistische mit allgemein sozialistischer Orientierung um den Protagonisten Alceste De Ambris. Für die zweite Richtung, die sich deutlich an anarchistischen Tendenzen ausrichtete, stand stellvertretend der Name Armando Borghi. Dass sich diese Richtungen innerhalb einer sehr jungen Gewerkschaft noch ausdifferenzieren mussten, kam belastend zur Kriegsfrage hinzu. Als Gewerkschaftskritiker nahm der Anarchist Errico Malatesta ungewöhnlichen Einfluß auf die revolutionäre Arbeiterbewegung. In der italienischsprachigen Schweiz verdient diesbezüglich Luigi Bertoni Beachtung.

Die USI richtete sich bei Kriegsbeginn eindeutig gegen eine Beteiligung und ihre Presse sprach sich für proletarischen Internationalismus aus. Dennoch formierte sich unter der Führung von De Ambris eine hartnäckige Opposition, die sich am argumentativen Grundmuster des späteren Manifest der 16 orientierte und zur Unterstützung der Ententemächte aufrief. Diese hätten die historische Aufgabe, im Namen der Freiheit die Tyrannei der Mittelmächte zu beenden und damit die Formen von Militarismus, Feudalismus und Nationalismus. Ein solcher Befreiungsprozeß könnte sogar die deutschen Arbeiter zur Revolution führen, die bislang ‚mystischen Vorstellungen’ von einer kaiserlichen Mission des Deutschen Reiches anhingen. De Ambris verfügte als Mitgründer der sozialistischen Zeitung ‚Avanti’ über vielfältige Kontakte in die proletarischen Lager und damit über viel Einfluß. Dieser machte sich auch innerhalb der USI bemerkbar, indem er einige Gewerkschaftsführer für seine Auffassungen gewinnen konnte und es sogar schaffte, in der syndikalistischen Presse seine Ansichten zu publizieren, so dass sich die USI am 26. August 1914 genötigt sah, in einer Resolution deutlich gegen De Ambris Position zu beziehen. Es bedurfte der Kraftanstrengung besonders Armando Borghis, innerhalb der USI gegen De Ambris zu mobilisieren. Eine weitere Resolution kam erst Mitte September zustande, die sich abermalig gegen den Krieg aussprach. Dennoch erstreckte sich die Pro-Kriegsposition immerhin auf die Arbeiterkammern in Parma, Mailand und Castrocaro. In einer Abstimmung wurde daher der Sitz der USI von Parma nach Bologna verlegt und Borghi am 20. September zum neuen Vorsitzenden der USI gewählt. Damit schienen die klaren antimilitaristischen Positionen gefestigt und ein Umkippen der USI abgewendet. Die Oppositionellen um De Ambris, Cesare Rossi und Filippo Corridoni gründeten im Herbst die Unione italiana del lavoro (UIL), um sich eine gemeinsame Basis zu schaffen und effektvoll ihre Positionen zu vertreten. Und hier spielt auch der Einfluß des Direktors der ‚Avanti’, Benito Mussolini, eine große Rolle, der ausgehend von den Positionen De Ambris`, den Krieg befürwortete, um ihn innenpolitisch durch Volksbewaffnung in einen Klassenkrieg gegen die Bourgeoisie umwandeln zu können. Das machte ihn jedoch zunehmend anschlußfähig an patriotische Positionen, denen er später auch erliegen und woraus die faschistische Bewegung entstehen sollte. Doch nicht nur die USI, sondern auch die Führung der sozialistischen Partei grenzte sich 1914 von den Positionen De Ambris und Mussolinis ab. Letzterer ließ seine neugegründete Presse bereits von Industriellen finanzieren. Malatesta äußerte sich erst im Oktober gegen den Krieg intervenierend zu Wort. Ebenso von den widrigen Umständen des Exils über Monate zum Schweigen gebracht wurde Luigi Fabbri. Stellvertretende Wirkung auf die Bekräftigung der Antikriegspositionen hatte stattdessen der niederländische Anarchist Domela Nieuwenhuis. Um der internationalen Arbeiterbewegung gegenüber den kriegsbefürwortenden Genossen eine feste Grundlage zu geben, verfasste Malatesta ein Internationales Manifest gegen den Krieg, das im März 1915 in der Zeitschrift ‚Volonta’ veröffentlicht wurde. 35 namhafte Anarchisten aus vielen Ländern unterzeichneten dies.

Die Abgrenzung gegenüber den Kriegsbefürwortern fand somit programmatisch als auch organisatorisch ihren Ausdruck: Mit Kriegsbeginn schloss die USI auf ihrem Kongress die kriegsbefürwortenden USI-Verbände in Mailand und Parma aus. Damit behielt der Anarcho-Syndikalismus in Italien sein eigenes und spezifisches Gepräge und ließ den Sozialisten Mussolini deutlich außen vor. Stattdessen sprach sie sich bei Kriegseinritt Italiens für die Ausrufung des Generalstreiks aus.“

Unbekannt: „Der faschistische ‚Syndikalismus’ (1926)

„Die letzte Entwicklungsphase des Faschismus besteht darin, die Arbeiter zu zwingen, in die faschistischen Gewerkschaften einzutreten. Da das italienische Wort für Gewerkschaftsbewegung ‚Sindacalismo’ ist, spricht man von ‚faschistischem Syndikalismus.’ Es ist jedoch verkehrt, das italienische Wort ‚Sindacalismo’ mit Syndikalismus zu übersetzen. Kenner des Italienischen und der Arbeiterbewegung werden das auch nicht tun. Dennoch begehen selbst die Kommunisten diesen Fehler, wobei natürlich eine gewisse Absicht vorliegt. So schreibt z.B. die ‚Internationale Pressekorrespondenz’ einen Artikel über den ‚integralen Korporativismus’. Womit die faschistische Gewerkschaftsbewegung gemeint ist. Darin entblödet man sich nicht, dieselbe Lüge vom faschistischen Syndikalismus zu wiederholen. Ja, der Verfasser, Ruggero Gricco, versteigt sich sogar zu folgendem Satze: ‚dass übrigens mehr als die Hälfte der faschistischen Organisatoren ehemalige revolutionäre Syndikalisten sind’. Dazu kann man nur sagen, dass hier nach der beliebten Weise: ‚Haltet den Dieb’ gerufen wird, um nämlich die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass die Kommunisten und Sozialisten in immer größeren Scharen die Reihen der Faschisten füllen. So ist jetzt auch der Kommunist Vechi, der in der syndikalistischen Union Italiens die kommunistische Zellenarbeit leitete und auch im Namen dieser Zellen auf internationalen Kongressen und Konferenzen auftrat, zu den Faschisten übergetreten. Wir wünschen ihm und allen andern Überläufern eine gute Karriere, bitten uns aber aus, die Verleumdungen gegen den Syndikalismus einzustellen.“

_Unbekannt:_Georges Sorel (1922)

„In den letzten Monaten trafen aus Frankreich mehrere Todesnachrichten ein. Die alte Garde geht von uns. Erst war es Jules Guesde, dann Marcel Sembat, und nun ist es Georges Sorel. Während Sembat ein sozialistischer Parteipolitiker war, ragte Guesde über viele seine Parteigenossen hinaus, und es bildete sich eine ganze Schule, die sich nach ihm benannte.

Der bedeutendste jedoch von allen ist Georges Sorel. Er war Ingenieur, beschäftigte sich jedoch in reiferen Jahren mit dem sozialen Problem und schrieb einige sozialistische Werke, die über das Gros der Alltagsliteratur hinausragen. Theoretisch stand Sorel zwischen Marx und Kropotkin. Er gehörte keiner der beiden Schulen an, beschäftigte sich jedoch eingehend mit Proudhon und wurde von diesem gewaltigen Denker nicht wenig beeinfluβt. Sorel wurde zum Fürsprecher des freiheitlichen Sozialismus, des Syndikalismus. Er wird als bedeutender Theoretiker des Syndikalismus angesehen. Sein Einfluβ war jedoch in Italien gröβer, als in seinem eigenen Lande Frankreich.

In seinem Werke „Der Verfall des Marxismus“ (La Décomposition du Marxisme), das vor ungefähr 15 Jahren erschien, stellt er die Unhaltbarkeit vieler marxistischer Thesen da[r]. Als sein Hauptwerk kann man seine „Betrachtungen über die Gewalt“ (Réflexions sur la Violence) ansehen. Für ihn war die Gewalt nichts verwerfliches, sondern etwas kulturförderndes. Ohne die individuelle sowie spontane Gewaltanwendung kann sich nach ihm das Proletariat nicht befreien. Man muβ Franzose oder Romane sein, um dies Werk ganz zu würdigen zu können. Obzwar Sorel selbst nicht all zu stark Mann der Aktion war, springen aus seinen theoretischen Erkenntnissen die reinsten Wasser heraklitischen Geschehens. Das Ziel ist nichts, die Bewegung alles. Das Proletariat findet in der Bewegung selbst Befriedigung, Beglückung.

Auch in dem Punkte kam Sorel dem Anarchismus nahe, dass er nichts von den Parteipolitikantentum wissen wollte. Der Sozialismus konnte seiner Ansicht nach vom Parlamente kommen, sondern nur durch die direkte Aktion der Arbeiter selbst. In Sorel verliert die Internationale Arbeiterbewegung einen ihrer aufrichtigsten Mitkämpfer.“

Nachtrag zum Syndikalismus als Begriff

Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Begriff „Syndikalismus“ in Deutschland eine andere, nämlich engere, Bedeutung hat. Er stammt ursprünglich aus dem französischen von „syndicat“ und bezeichnet in den romanischsprachigen Ländern lediglich einen weitgehend unbestimmten Gewerkschaftsbegriff. Zur Unterscheidung von sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften wird international der Begriff „revolutionärer Syndikalismus“ verwendet oder damit identisch „Anarcho-Syndikalismus“. Im deutschen Sprachgebrauch gibt es also weder „faschistischen Syndikalismus“ noch „National-Syndikalismus“. Es müßte jeweils mit „Gewerkschaft“ übersetzt werden und wäre selbst dann streitbar.

Wem daran gelegen ist, den Syndikalismus zu diskreditieren, macht zwischen den Begriffsbedeutungen bewußt keine Unterschiede und fälscht damit Geschichte.(7)

Anmerkungen:

(1) Zeev Sternhell: Die Entstehung der faschistischen Ideologie: Von Sorel zu Mussolini, Hamburg 1999. (2) „Der Syndikalist“, Nr. 25/1931. (3) Rudolf Rocker: Anarchosyndikalismus, o.O., 2010, deutsche Erstauflage, S. 78. Dennoch möchte ich anmerken, dass entgegen Rudolf Rockers Einschätzung Gerhard Wartenberg Hubert Lagardelles Schrift „Die syndikalistische Bewegung in Frankreich“ (1908) zur Grundlage seines Aufsatzes „Über die Entwicklung der revolutionären syndikalistischen Arbeiterbewegung Frankreichs und Deutschlands in der Kriegs- und Nachkriegszeit“ nimmt, ausgewiesen in „Die Internationale“, Dezember 1930 und Januar 1931. (4) Peter Schöttler: Syndikalismus in der europäischen Arbeiterbewegung. Neuere Forschungen in Frankreich, England und Deutschland, in: Klaus Tenfelde (Hg.): Arbeiter und Arbeiterbewegung im Vergleich. Berichte zur internationalen historischen Forschung, München 1986. In einer Fußnote ergänzte Schöttler: „Diese Identifikation [von Sorel mit Syndikalismus] geht so weit, dass in der gehobenen Publizistik Sorel auch kurzerhand gewerkschaftliche Funktionen angedichtet werden. So spricht Fritz J. Raddatz mehrfach davon, Sorel sei ‚Sekretär der 1892 gegründeten Fédération des Bourses du travail und Initiator für die Gründung der Confédération générale du travail gewesen; er verwechselt also erstens Sorel mit Pelloutier und behauptet zweitens fälschlich, dass der Arbeitsbörsen-Sekretär für eine Fusion mit der CGT eingetreten sei: Georg Lukács in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1972, 43f; Vorwort zu ders. (hrsg), Warum ich Marxist bin, München 1978, 18.“ (5) „Der Syndikalist“, Nr. 25/1926. (6) Und zwar aus „Der Syndikalist“, Nr. 38/1922. (7) Dieser Beitrag ist eine erweiterte Fassung von „Syndikalismus = Georges Sorel = Faschismus? Dokumente aus der syndikalistischen Bewegung“, in: „Syfo – Forschung & Bewegung“, Nr. 1/2011, S. 70-75.

Helge Döhring

Helge Döhring, geb. 1972, Historiker und Literaturwissenschaftler, lebt in Bremen. Buchveröffentlichungen zur syndikalistischen und anarchistischen Arbeiterbewegung: „Syndikalismus in Deutschland 1914-1918“ (2013), zum „Anarcho-Syndikalismus in Deutschland 1933-1945“ (2013) und „Organisierter Anarchismus in Deutschland von 1918 bis 1933“ (drei Bände, 2018-2020), sowie zur „Syndikalistisch-Anarchistischen Jugend Deutschlands“ (2011), zu den „Schwarzen Scharen“ (2011); kommentierte Bibliographie zur syndikalistischen Presse in Deutschland (2010). Regionalstudien zum Syndikalismus für Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Ostpreußen, Schlesien und Schleswig-Holstein. Verfasser des Buches „Anarcho-Syndikalismus. Einführung in die Theorie und Geschichte einer internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung“ (2017). Mitarbeiter und Mitbegründer des Instituts für Syndikalismusforschung und Mitherausgeber des Jahrbuchs „Syfo – Forschung&Bewegung“.

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