Das große Vergessen


Fussel
Poesie'n'Politics

Der Krieg vergessen,
die Toten verdrängt,
die Grenzen geschlossen,
die Freiheit erhängt,
die Politiker zündeln,
mit Wort, Schrift und Tat
und niemand kann's ahnen, dass das einst schon geschah.

Vergessen das Elend, das alle umgab.
Der Einschlag von Bomben, der Brand im Reichstag.
Vergessen wie schnell es ging,
vergessen wie stark - die Nazis sich stützen,
auf Krieg und den Staat.
Auf Konservative, auf feige Zuschauer, auf die Schwäche der Linken,
auf Müllmann und Bauer.
Auf Bullen und Richter und auf Denunizianten - sie verraten selbst Freunde und ihre Verwandten.

Vergessen, dass Alle - ob groß oder klein - dafür Sorge tragen,
dass niemand allein, halb verhungert, erfroren in einem Bunker kauert,
während draußen die Gefahr durch Panzer schon lauert.

Den Frieden zu stiften, heißt den Krieg zu verachten.
Für die Klasse zu kämpfen, heißt nie wieder Schlachten.
Vergiss nicht auch "unsere Feinde" sind Menschen,
oft sind es nur Feinde aufgrund ihrer ! Grenzen.
Vergisst der Mensch die Menschlichkeit,
verbleibt oft nur Trauer, Tod und Leid.
Vergessen so Vieles,
doch eins vergiss nie !
Wir kämpfen für Freiheit in Frieden und die Anarchie.

Fussel

Je suis anarchiste! Ich bin Mitte 20, komme aus Bayern. Die libertäre Erziehung meiner Eltern, die Subkulturen meiner Freund:innen und die zunehmende Ungleichheit in der Welt haben mich zur anarchistischen Theorie gebracht. Theorie ohne Praxis ist aber auch nichts, weswegen ich autonom organisiert bin und versuche linke Freiräume zu erhalten und aufzubauen.

Für mich steht der neoliberale Kapitalismus (bzw. der Kapitalismus insgesamt) für eine Form der Ausbeutung von Mensch und Natur, die notwendigerweise das (Über-)Leben auf diesem Planeten verunmöglicht. Mit meinen Zeilen hoffe ich den Geist des Widerstands in einigen Leser:innen zu wecken, wie es für mich Emma Goldman oder Erich Mühsam taten.

Wer verrät uns nie? Hoch die Anarchie!

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