Vor kurzem haben wir den Start von anarchismus.de gefeiert. Schon im Vorfeld haben wir viele spannende Texte von Gruppen und Autor:innen zugeschickt bekommen. Dabei müssen wir leider eine Leerstelle bei feministischen Texten feststellen. Wir sind mit dem Slogan: libertär, sozialistisch, feministisch angetreten. Dies ist unser Anspruch, den wir sehr ernst nehmen und unbedingt realisieren wollen.
Als Webseiten Kollektiv sind wir nur bedingt in der Lage, eigene Inhalte zu produzieren. Wir tun dies zwar, wo es uns möglich ist, wir sind aber auf Text Einsendungen angewiesen, um einen aktuellen, spannenden Blog zu ermöglichen. Im Vorfeld zu der Realisierung des Projekts haben wir Nachrichten in der gesamten organisierten anarchistischen Bewegung des deutschsprachigen Raum verschickt. Dass es keinerlei Rücklauf für feministische Inhalte gab, bis auf punktuelle Berücksichtigung und mit Einbeziehung des Kampfes gegen das Patriarchat sowie das Beleuchten der Rolle von Frauen in historischen Kämpfen in einigen Texten, finden wir schade.
Als anarchismus.de wollen wir vielen unterschiedlichen Perspektiven unserer Bewegung Platz geben. Dies ist also ein Aufruf, dass wir gerade den Perspektiven, die bisher noch unterrepräsentiert sind, eben diesen Raum geben wollen. Klar, wir tun dies zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Es gibt ganz viele weitere Leerstellen bei unserem Projekt, aber wir wollen unsere Unzufriedenheit mit dieser Leerstelle unmittelbar öffentlich kommunizieren. Zu oft wird genau die Leerstelle Feminismus dann eine Selbstverständlichkeit und einfach so akzeptiert.
Also: schickt uns Texte zu aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen und feministischen Fragen unserer Zeit wie den § 218 zum Schwangerschaftsabbruch. Schickt uns Texte zum anarchistischen Feminismus und der theoretischen Weiterentwicklung von eben diesem. Schickt uns Texte zur Betrachtung der historischen feministischen Bewegung und unserer Vorkämpfer:innen.