Anarchistische Organisierung im Sudan - Zwei Beiträge von Perspektive Selbstverwaltung


Perspektive Selbstverwaltung
Selbstorganisation Internationalismus Sudan

Diesen Monat sind auf der Homepage von Perspektive Selbstverwaltung zwei Beiträge erschienen, denen wir als Kollektiv eine besondere Relevanz zuschreiben. Daher möchten wir dem Thema der anarchistischen Organisierung im Sudan hier den gebürtigen Raum geben. Diese und weitere spannende Beiträge, alles über die Aktivitäten um PS sowie alle Kontaktkanäle findet ihr in der Autor:innenbeschreibung. .

Programm der Anarchistischen Studenten-Union

Als Teil der Berichterstattung über die revolutionären Entwicklungen und die anarchistische Organisierung in Sudan publizieren wir hier folgende Übersetzung des Gründungsprogramms der Anarchistischen Studenten-Union. Die Union hat sich an der Universität von Dongola, einer kleinen Stadt im Norden Sudans, gebildet.

Programm der Anarchistischen Studenten-Union Definition

Die Anarchistische Studenten-Union:

Sie ist eine Gruppe, die Studenten auf der Grundlage ihres Programms organisiert. Dieses definiert ihre Ziele und Taktiken für den Kampf in allen wissenschaftlichen Institutionen. Die Gruppe bringt Studenten zusammen, um ihre Programme zu veröffentlichen und um an der Errichtung einer sozialistischen, libertären Gesellschaft zu arbeiten. Und um sich gegen die Autorität und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaften zu stellen und hierarchische Regime und autoritäre Gesellschaften zu bekämpfen.

Ursprung

Es wurde von einer Gruppe von Studenten erstellt, die die Notwendigkeit eines einheitlichen Programms sahen, das alle Probleme der Studenten in wissenschaftlichen Institutionen und die Entwicklung radikaler Lösungen für ihre Probleme durch anarchistische Grundlagen umfasst. Dieses wird von den Studenten in ihrer Realität und in ihrem täglichen Kampf gegen die Macht und durch eine organisierte Gruppe mit gemeinsamen Zielen angewendet.

Ziele

Das Ziel der Union ist es, zum Aufbau einer libertären (anarchistischen), sozialistischen Gesellschaft beizutragen. Sie besteht organisatorisch und intellektuell aus Individuen und libertären Gruppen aller Disziplinen in allen Bereichen und ihren Vereinigungen. Die Studenten tragen zu ihrem Aufbau durch kooperative, individuelle und kreative Freiwilligenarbeit bei, indem sie alle administrativen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Vorteile, die von Gruppen produziert werden, austauschen. Sie verallgemeinern ihre Vorteile und Solidarität als Individuen und Gruppen, um eine anarchistische Gesellschaft aufzubauen, die frei handelt und die wirtschaftliche und kulturelle Macht sowie ihre Grundlagen und Auswirkungen bekämpft.

Prinzipien und Taktiken

Die Anarchistische Union betont die Notwendigkeit, die Werte und die Anwendung des Anarchismus unter allen Gruppen und Einzelpersonen innerhalb und außerhalb der Union zu verbreiten. Das ist Aufgabe all ihrer Mitglieder.

Sozialismus

Aus unseren Überzeugung als Anarchisten im Kampf um die Macht, der zum Klassenkampf führt, der zwischen den Menschen tobt und zur Bildung und Bewegung menschlicher Gesellschaften im Laufe der Geschichte führte, ist unsere Sicht der Lösung der Probleme des Klassenkampfes um die Produktionsinstrumente und die Produktionsmittel der Sozialismus. Das heißt, das kollektive Eigentum an den Produktionsmitteln und das Verwaltung der Produzenten an den Werkzeugen ihrer Produktion war ein grundlegender Schwerpunkt des anarchistischen Kampfes in der historischen Erfahrung libertärer Gesellschaften, Gewerkschaften und Individuen.

Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit ist einer der Grundwerte, auf denen die anarchistische Gesellschaft basiert. Ebenso ist es in der Union: Durch die Zusammenarbeit von Einzelpersonen und Gruppen wird der größte Nutzen für den Einzelnen und die Gruppen erzielt und die Fähigkeit der Union in ihrem Kampf gegen die Macht gestärkt.

Austausch

Die Föderation verwaltet gemeinsam den Prozess des Austauschs der von Einzelpersonen und Gruppen bereitgestellten Vorteile und verteilt und verbreitet sie, so dass alle gleichermaßen davon profitieren und um das Wachstum von Monopolen und die negative Anhäufung bei Einzelnen und Gruppen zu bekämpfen.

Gleichheit

Die Anarchistische Union betont das Prinzip der wirtschaftlichen und sozialen Gleichheit aller ihrer Mitglieder und Gruppen in Bezug auf Rechte und Pflichten, entsprechend den Fähigkeiten und Umständen des Einzelnen und der Gruppe.

Freiheit

Die Union basiert auf dem Prinzip, dass sie eine freie Vereinigung von Gruppen und Einzelpersonen ist und voll verantwortlich ist, die Freiheit des Einzelnen und der Gesellschaft durch anarchistische Prinzipien zu bewahren und zu unterstützen.

Rebellion

Sie ist ein wichtiger Wert, um Konzepte in Richtung Freiheit in Gesellschaften und Individuen einzuführen, die Fortsetzung des Kampfes gegen die Autorität und die Ablehnung des Alten durch das Neue mit befreiendem Ziel voranzubringen. Es ermutigt die libertäre Union und unterstützt die Rebellion von Individuen und Völkern gegen autoritäre Regime.

Selbstverwaltung

Dass Gesellschaften ohne die Kontrolle autoritärer Regime funktionieren und sich selbst kontrollieren, ist das Ziel der Union. Dieses Prinzip setzt sich innerhalb von Gruppen aufgrund ihrer Spezialisierung und von Individuen aufgrund ihrer Kontrolle über ihre persönlichen Entscheidungen durch. Die Union garantiert Einzelpersonen bei der Zusammenarbeit ihre Unabhängigkeit durch die Kontrolle ihrer Entscheidungen.

Direkte Demokratie

Indem sie sich selbst verwaltet, wendet die Union eine direkte Demokratie an, bei der jeder seine Meinung äußert und an der Stimmengleichheit für jeden Einzelnen teilnimmt.

Radikalismus

Die Union lehnt alles Reformistische bei der Umsetzung ihrer Forderungen ab, akzeptiert keine Kompromisse in Bezug auf ihre Prinzipien und kämpft für die Erreichung ihrer Zwischen- und Gesamtziele vollständig und auf revolutionäre Weise.

Föderalismus

Die Anarchistische Union ist eine Föderation von Gruppen, die alle hierarchischen und zentralisierten Systeme in ihrer Verwaltung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Union ablehnt.

Revolutionäre Gewalt

Die Union wendet alle revolutionäre Gewalt in ihrem Kampf gegen die Macht auf organisierte Weise an, um die Zerstörung der Macht zu erreichen und ihre Grundlagen zu verbrennen.

Libertäre Kultur

Die Anarchist Union nutzt und fördert alle libertären Kulturen, die eine positive Wirkung auf Gesellschaften und Individuen haben, und lehnt jede autoritäre Kultur in Gesellschaften und Individuen ab und bekämpft sie.

Direkte Aktion

In ihrer Praxis des täglichen Kampfes und der Verbreitung ihrer Ideen basiert die Union auf der direkten Aktion als Mittel der Propaganda, bei der Einzelpersonen und Gruppen auf der Grundlage des Programms anwenden, was sie wollen.

Erstveröffentlichung: Perspektive Selbstverwaltung

Organisieren unter einer militärischen Diktatur. Ein Interview mit Sudanese Anarchist Gathering

Als internationalistische Sektion der anarchistischen Organisation Perspektive Selbstverwaltung haben wir in diesem Sommer mit verschiedenen revolutionären Gruppen im Sudan über ihre Arbeit und die politischen Prozesse vor Ort gesprochen. Das folgende Interview mit der Gruppe „Sudanese Anarchist Gathering“ ist per Mail entstanden. Aufgrund der Sprachbariere(n) und der unterschiedlichen politischen Sozialisation und Begrifflichkeiten haben sich in unserer Kommunikation miteinander einige Schwierigkeiten ergeben. Dadurch hat sich die Publikation des Interviews stark verzögert (August 2022). Fragen sowie Antworten wurden zur besseren Lesbarkeit übersetzt und redaktionell bearbeitet. Wir freuen uns jetzt aber das Interview teilen zu können und verstehen die vorher genannten Hürden als logischen Bestandteil internationalistischer Arbeit.

Erzählt uns vom Sudanese Anarchist Gathering (soweit dies möglich ist, ohne Repressionen für euch und andere zu riskieren). Was sind eure Ziele und welche Strategien habt ihr, um sie zu erreichen? Wie seid ihr organisiert? Habt ihr lokale Gruppen in verschiedenen Städten oder arbeitet ihr mit anderen anarchistischen Gruppen zusammen?

Wir sind eine Gruppe sudanesischer Jugendlicher, die an den libertären, sozialistischen und anarchistischen Gedanken glaubt. Wir haben unsere revolutionäre Gruppe im Zuge der Dezemberrevolution gegründet, wo wir uns auf Demonstrationen und in Universitäten getroffen haben. Wir haben uns in einer Gruppe zusammengeschlossen, um anarchistische Ideen zu verbreiten und anarchistische Erfolge vor Ort im ganzen Sudan zu erzielen. Dies geschah trotz der Gefahr, die von den Regierungsbehörden ausgeht, da sie gegen jeden der anarchistischen Idee verbreitet oder eine solche Vereinigung gründet vorgehen. Trotz dieses Risikos waren wir entschlossen, eine Gruppe zu gründen, die gegen die Regierung und ihre korrupten Institutionen kämpft, selbst wenn wir das Risiko eingehen, lebenslang ins Gefängnis zu kommen oder vom faschistischen Staat getötet zu werden. Einer unserer ersten Schritte war es Kontakt zu einzelnen Anarchisten in allen Staaten des Sudan aufzunehmen und Kommunikationskanäle mit einer Gruppe von Anarchisten im Nordsudan aufzubauen. Die Genoss:innen dort leisten großartige Arbeit bei der Verbreitung der Idee des Anarchismus und organisierten die erste anarchistische Studentenbewegung im Sudan an der Universität von Dongola, die wir, die Anarchistengruppe von Khartum, unterstützen. Jetzt ist die Bildung eines allgemeinen und umfassenden Organisationsorgans im Gange. Dessen Hauptziel soll es sein, alle Gruppen und Einzelpersonen, die an anarchistische Ideen glauben und Teil der Bewegung sein wollen, miteinander zu verbinden. Versammlung von Anarchist:innen an der Universität von Dongola

Was sind eure Ziele und welche Strategien verfolgt ihr, um diese Ziele zu erreichen?

Unser erstes und wichtigstes Ziel ist es, das faschistische Militärregime zu stürzen, welches eine große Gefahr für jeden darstellt, der seine Meinung frei äußert, jeden verhaftet, der einer anarchistischen Gruppe zugehörig zu sein scheint, und das daher unsere Möglichkeiten zur Verbreitung unserer Ideen einschränkt. Nur der Sturz dieses faschistischen Regimes wird uns die Möglichkeit geben, unsere anderen Ziele zu verfolgen, denn es stuft uns als Saboteure, Terroristen und als Gefahr für das ganze Land ein. Dementsprechend ist unser derzeitiges Hauptziel der Sturz des faschistischen Militärregimes. In diesem Kampf setzen wir viele Strategien ein, die sich auf bestehende Instrumente de s friedlichen Protests stützen, aber wir haben auch zusätzliche friedliche Aktionsformen erfunden, die sich als wirksam erwiesen haben.

Wie organisiert ihr euch und eure Arbeit? Habt ihr lokale Gruppen in verschiedenen Städten und auf dem Land?

Wir organisieren uns horizontal und am Hand von nicht-hierarchische direktdemokratische Entscheidungamechanismen. Entscheidungsmechanismen durch Formen der nicht-hierarchischen direkten Demokratie. Derzeit gibt es im Sudan nur zwei organisierte anarchistische Gruppen: eine Gruppe im Norden des Landes und unsere Gruppe, die sich in der Hauptstadt Khartoum befindet.

Es scheint, dass ihr euch auf die Universitäten konzentriert. Wie sieht eure Zukunftsvision für die Arbeit mit Gruppen der Arbeiterklasse, die keinen Zugang zu Universitäten hatten, aus?

Ja, die Universitäten sind unsere Zentren. Selbst in der Hauptstadt Khartum ist es ungeheuer schwierig, anarchistische Studentengruppen an den Universitäten zu organisieren. Das liegt daran, dass der Staat seine ganze Macht einsetzt, um das Kapital zu schützen und die Arbeit von politischen Studentengruppen zu verhindern. Wann immer solche Gruppen entdeckt werden, werden alle ihre Aktivitäten gestoppt und die Universitätsverwaltung wird aufgefordert, jeden Studenten, der mit der Organisation in Verbindung steht, von der Universität zu verbannen. Aus diesem Grund arbeiten wir immer noch im Untergrund als versteckte Organisation innerhalb der Universitäten. Bis wir das Regime stürzen, wird dies auch notwendig sein, da wir erst dann eine öffentlich bekannte Gruppe werden können, wenn das Volk selbst die Macht hat.

Wie ist das Verhältnis zwischen den Großstädten und dem Land im Sudan?

Es gibt eine große Kluft zwischen Stadt und Land, insbesondere in sozioökonomischer Hinsicht. Es ist ganz klar, dass die Akkumulation von Kapital und Arbeit in großen Städten wie Khartum auf Kosten des Landes und der ländlichen Gebiete geht. Die Kommunikation und Interaktion mit den Menschen in ländlichen Regionen ist eine Herausforderung für uns, aber wir nutzen die Netzwerke und Verbindungen unserer Genoss:innen, um einen großen Teil der ländlichen und nicht-städtischen Gebiete zu erreichen.

Wir wissen, dass Frauen eine wichtige Rolle in der revolutionären Bewegung im Sudan spielen. Wie sieht das in eurer Organisation aus?

Ja, Frauen sind ein integraler und aktiver Bestandteil unserer Gruppe. Wir achten zudem auf die Gleichberechtigung bei der Verteilung von Rollen und Rechten innerhalb der Organisation, so steht es auch in unserer Gruppensatzung. Wir unterstützen die anarcho-feministische Bewegung.

Wir haben die Übersetzung eines Programms für eine anarchistische Studentenvereinigung veröffentlicht. Was ist eure Meinung zu diesem Programm?

Wir begrüßen diesen Schritt der Anarchisten im Nordsudan und arbeiten hart daran, ähnliches in allen Universitäten des Sudans zu erreichen.

Wie reagieren Menschen, die eure anarchistischen Ideen nicht teilen, in Gesprächen mit euch?

Im Gespräch mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten über solche Themen sind sie oft sehr erstaunt über unsere Stärke und Entschlossenheit, sich innerhalb der Universitäten zu organisieren. Sie halten es für eine mutige Haltung und viele unterstützen unsere Ideen und die Bemühungen, sie zu verbreiten. Im Allgemeinen haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Leute, sobald sie auf der Straße mit uns ins Gespräch kommen, sehr an anarchistischen Ideen interessiert sind.

Arbeitet ihr als Gruppe oder als Einzelpersonen mit den Widerstandskomitees zusammen? Und welche Rolle spielt ihr dort und in der sudanesischen Revolution im Allgemeinen?

Wir sind als Einzelpersonen in den Widerstandskomitees aktiv. Wir unterstützen Streiks, Rebellionen und Proteste im öffentlichen Diskurs und auch vor Ort.

Was sind eurer Meinung nach die größten Stärken und Schwächen der Widerstandskomitees?

Bis jetzt sehen wir keine größeren Mängel, die Widerstandskomitees sind sehr effektiv bei der Organisation des kollektiven Kampfes und des Widerstandes auf nationaler Ebene. Außerdem folgen sie teilweise anarchistischen Idealen, indem sie anti-hierarchische, direkte demokratische und horizontale Organisation praktizieren. Insgesamt ermöglicht dies eine Entscheidungsfindung direkt an der Basis.

Im Moment gibt es einen Prozess der Zusammenführung der Satzungen der Widerstandskomitees zu einer gemeinsamen. Was ist eure Meinung zu den unterschiedlichen Satzungen der Widerstandsausschüsse? Beteiligt ihr euch an diesem Prozess und welches Potenzial seht ihr darin?

Wir haben Vorbehalte gegen einige Punkte in den Chartas, aber an diesen wird noch gearbeitet und die Vereinbarungen in einer endgültigen Charta zusammengeführt. Wir beteiligen uns als Einzelpersonen innerhalb der Widerstandsausschüsse an diesem Fusionsprozess, der tatsächlich das Potenzial haben könnte, die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Ausschüsse zu vereinen.

Wir verfolgen die sudanesische Revolution mit großer Hoffnung. Dennoch zeigt die Geschichte eine erschreckende Menge konterrevolutionärer Tricks. Befürchtet ihr, dass ihr konterrevolutionären Interventionen ausgesetzt sein werdet, wenn der sudanesische Aufstand an internationaler Bedeutung gewinnt? Welche Kräfte sind im Moment die größte Bedrohung für die Revolution?

In der gesamten Menschheitsgeschichte wurden Revolutionen von denjenigen niedergeschlagen, die an totalitären und militärischen Regimen beteiligt sind. Die ägyptische Revolution ist noch frisch in unserer Erinnerung. Sie war mit vielen Fehlern behaftet und birgt wichtige Lektionen, aus denen wir lernen können, ebenso wie die vielen ähnlichen Ereignisse solcher Art weltweit. Unserer Meinung nach ist die ägyptische Revolution gescheitert, weil bestimmte Länder den Aufstand nicht unterstützt haben. Wir versuchen, solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, indem wir Jugendgruppen organisieren, die auf verschiedene Art und Weise im Zentrum der Revolution selbst stehen und auch für die Fortsetzung dieses Kampfes und dessen Weitergabe an mehr Menschen und künftige Generationen entscheidend sein werden. Letztlich ist es unsere Aufgabe, libertäre sozialistische Ideen zu verbreiten, die den Weg für den gewünschten radikalen Wandel ebnen, der das derzeitige Militärregime stürzt.

Was den Sudan betrifft, so unterstützen neben dem sudanesischen Regime auch die Regierungen Russlands, Saudi-Arabiens, Ägyptens, der Emirate, der Türkei und Katars die Konterrevolution, da sie ein persönliches Interesse an den früheren und aktuellen Regimen haben und generell totalitäre Militärregime unterstützen.

Was ist der beste Weg für internationale Genoss:innen, euch zu unterstützen?

Was Maßnahmen betrifft, die internationale Genoss:innen ergreifen können, so begrüßen wir stets Druck durch Medien, Protestkundgebungen und die Unterstützung der revolutionären sudanesischen Gemeinschaften, die Proteste organisieren und ausländische Einmischungen in die inneren Angelegenheiten des Sudan durch Länder kritisieren, die die unterdrückerische Militärherrschaft unterstützen.

Für uns ist internationale Solidarität wichtig, Druck auf eure Regierungen, aber auch materielle Unterstützung sowie Wissenstransfer und Medienarbeit sind erforderlich.

Anarchistisches Büro für Auslandsbeziehungen im Sudan (Anarchist Foreign Relations Office in Sudan)

  1. August 2022 AD

Erstveröffentlichung: Perspektive Selbstverwaltung

Perspektive Selbstverwaltung

Perspektive Selbstverwaltung (PS) ist eine anarchistische Organisation, die sich Mitte 2019 gegründet hat. Wir sehen die Probleme dieser Erde und unseres Alltags sich häufen: sei es die Wohnfrage, Bildung, Ökonomische Ungleichheit, die Zerstörung des Planeten, gesellschaftliche Vereinzelung oder, ganz aktuell, ein kaputt gespartes Gesundheitssystem. Wir denken, der Ursprung von alldem sind die Werte und die Logik des sozialen, politischen und ökonomischen Systems in dem wir leben.

Auch wenn Veränderungen innerhalb dieses Systems geschehen, werden sie immer (wieder) auf diesem Wertesystem aufbauen, was unserer Meinung nach keine Lösungen bieten kann, weil genau daher die Probleme kommen.

Aber es sind Zeiten großer Veränderungen. Rechte Kräfte versuchen, sich als Alternative darzustellen, schließen dabei jedoch einen großen Teil der Menschen aus. Gleichzeitig sehen wir, wie neue Solidarität entsteht und sich wieder freiheitlichen Ideen zugewandt wird. Das gibt uns Hoffnung. Gerade jetzt halten wir es für notwendiger denn je, uns als Anarchist:innen zu organisieren, um konkrete Perspektiven sowohl für hier, als auch international zu entwickeln und umzusetzen.

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